Der Giro d’Italia gehört zu den bedeutendsten und traditionsreichsten Etappenrennen im internationalen Radsportkalender. Jedes Jahr zieht er Millionen Fans in seinen Bann – mit spektakulären Panoramen, leidenschaftlicher Stimmung entlang der Strecke und epischen Kämpfen um das begehrte Maglia Rosa.
Die Ausgabe 2024 lieferte bereits ein dramatisches Spektakel: Am Ende setzte sich der junge und talentierte Slowene Tadej Pogačar in beeindruckender Manier durch und holte sich bei seinem Giro-Debüt souverän den Gesamtsieg. Mit mehreren dominanten Auftritten in den Bergen und einem herausragenden Zeitfahren ließ er der Konkurrenz kaum eine Chance und sicherte sich neben dem Rosa Trikot auch das Berg- sowie das Punkteklassement. Sein Triumph hat die Messlatte für die kommende Ausgabe spürbar höher gelegt – und die Erwartungen an 2025 sind entsprechend groß.
Die 108. Austragung des Giro d’Italia bringt nun eine echte Premiere mit sich: Zum allerersten Mal startet die Rundfahrt außerhalb Italiens – in Albanien. Ein historischer Auftakt, der die kulturelle Nähe der beiden Länder betont und gleichzeitig spannende sportliche Akzente setzt.
Der Giro d’Italia 2025 beginnt am 9. Mai in der albanischen Hafenstadt Durrës und endet am 1. Juni mit einem triumphalen Finale in der ewigen Stadt Rom. Dazwischen liegen 21 Etappen, die nicht nur sportlich, sondern auch landschaftlich große Vielfalt bieten – und Fahrern wie Fans unvergessliche Bilder liefern. Zum ersten Mal in der Geschichte des Rennens fällt der Startschuss außerhalb Italiens, in Albanien: einem Land, das mit seiner wilden Adriaküste, ursprünglichen Berglandschaften und kurvenreichen Passstraßen wie dem Llogara-Pass die perfekte Bühne für ein spektakuläres Giro-Auftaktwochenende bietet.
Nach dem Transfer über das Ionische Meer geht es weiter durch den sonnendurchfluteten Süden Italiens, vorbei an Olivenhainen, Trulli-Häusern und den historischen Sassi von Matera. In der Mitte des Landes erwarten das Peloton die weichen Linien der toskanischen Hügel, staubige Schotterwege rund um Siena und die kulturell reichen Städte Lucca, Pisa und Bologna. Je weiter das Rennen in Richtung Norden voranschreitet, desto dramatischer wird die Kulisse: Trentino, Venetien und die Dolomiten bieten mit majestätischen Alpenpässen wie dem Monte Grappa und dem traditionsreichen Monte Bondone nicht nur extreme Herausforderungen für die Fahrer, sondern auch atemberaubende Panoramen. Die letzte Woche verspricht Hochspannung pur – bevor die Rundfahrt schließlich in Rom, umgeben von antiken Monumenten und pulsierender Großstadtatmosphäre, ihren krönenden Abschluss findet.
Der Giro d’Italia 2025 vereint sportliche Härte, strategische Tiefe und landschaftliche Schönheit auf einmalige Weise – eine Rundfahrt, die Herz und Beine fordert und deren Bilder lange in Erinnerung bleiben.
Alle Etappen
Der historische Auftakt in Albanien!
Freitag 09.05.2025 | 1. Etappe: Durrës – Tirana, 164 km, hügelig – ein welliger Kurs, der mit einem spannenden Sprint in der albanischen Hauptstadt endet.
Samstag 10.05.2025 | 2. Etappe: Tirana – Tirana (Einzelzeitfahren), 13,7 km – ein kurzer, technischer Zeitfahrkurs durch die Straßen von Tirana, der das erste Gesamtbild im Klassement liefert.
Sonntag 11.05.2025 | 3. Etappe: Vlorë – Vlorë, 160 km, Gebirgsetappe – mit der Überquerung des Llogara-Passes stellt diese Etappe früh die Kletterfähigkeiten der Favoriten auf die Probe.
Montag 12.05.2025 | RUHETAG - Transfer nach Italien
Durch Süditalien - Sonne, Küsten und erste Selektionsetappen
Dienstag 13.05.2025 | 4. Etappe: Alberobello – Lecce, 187 km, flach – eine klassische Sprintetappe mit Ziel in der Barockstadt Lecce.
Mittwoch 14.05.2025 | 5. Etappe: Ceglie Messapica – Matera, 145 km, hügelig – ein finales Auf und Ab sorgt in der malerischen Stadt Matera für ein spannendes Finale.
Donnerstag 15.05.2025 | 6. Etappe: Potenza – Neapel, 226 km – die längste Etappe des Giro wartet mit mehreren anspruchsvollen Anstiegen auf.
Freitag 16.05.2025 | 7. Etappe: Castel di Sangro – Marsia (Tagliacozzo), 168 km – erste echte Bergankunft mit einem 12,6 km langen Schlussanstieg.
Samstag 17.05.2025 | 8. Etappe: Giulianova – Castelraimondo, 197 km, hügelig – ein anspruchsvoller Tag für Ausreißer mit taktisch kniffligem Finale.
Sonntag 18.05.2025 | 9. Etappe: Gubbio – Siena, 181 km – Klassikeretappe über 29,5 km „Strade Bianche“ mit Ziel auf der Piazza del Campo.
Monatg 19.05.2025 | RUHETAG
Zeitfahren & Hochgebirge - Weichenstellung im Klassement
Dienstag 20.05.2025 | 10. Etappe: Lucca – Pisa (Einzelzeitfahren), 28,6 km – ein schneller Kurs durch die Toskana, ideal für Spezialisten gegen die Uhr.
Mittwoch 21.05.2025 | 11. Etappe: Viareggio – Castelnovo ne' Monti, 185 km – mit dem Anstieg zur Alpe di San Pellegrino ein klarer Test für die Klassementfahrer.
Donnerstag 22.05.2025 | 12. Etappe: Modena – Viadana, 172 km – eine flache Etappe, die wohl in einem Massensprint endet.
Freitag 23.05.2025 | 13. Etappe: Rovigo – Vicenza (Monte Berico), 180 km, hügelig – zwei Anstiege zum Monte Berico sorgen für Spannung bei den Puncheuren.
Samstag 24.05.2025 | 14. Etappe: Treviso – Nova Gorica (Slowenien)/Gorizia, 186 km – eine grenzüberschreitende Etappe mit hügeligem Terrain.
Sonntag 25.05.2025 | 15. Etappe: Fiume Veneto – Asiago, 214 km – eine echte Königsetappe mit mehreren schweren Alpenpässen.
Montag 26.05.2025 | RUHETAG
Die alles entscheidende Schlusswoche
Dienstag 27.05.2025 | 16. Etappe: Trient – Monte Bondone, 151 km – eine Bergankunft mit Giro-Geschichte, die das Gesamtklassement neu ordnen könnte.
Mittwoch 28.05.2025 | 17. Etappe: Riva del Garda – Val di Fassa, 173 km – ein wilder Tag durch das Hochgebirge inklusive Passo Sella.
Donnerstag 29.05.2025 | 18. Etappe: Cavalese – Bassano del Grappa, 161 km – zwei Anstiege auf den Monte Grappa machen diese Etappe zu einer Schlüsselprüfung.
Freitag 30.05.2025 | 19. Etappe: Padua – Bologna, 164 km – eine hügelige Etappe mit Tempoverschärfungen im Finale.
Samstag 31.05.2025 | 20. Etappe: Viterbo – L’Aquila, 187 km – die letzte Bergetappe bietet eine letzte Chance für Angriffe auf Rosa.
Sonntag 01.06.2025 | 21. Etappe: Rom – Rom, 115 km – ein triumphales Schaulaufen mit Zieleinlauf vor dem Kolosseum.
Die Favoriten des Giro d'Italia 2025
Die diesjährige Ausgabe des Giro d’Italia verspricht Hochspannung – denn mit dem Startverzicht von Tadej Pogačar richtet sich der Blick auf einen neuen Hauptfavoriten: Primož Roglič. Der Slowene führt das Team Red Bull – BORA – hansgrohe an und gilt nach seinem Giro-Sieg 2023 und drei Vuelta-Erfolgen als der Mann, den es zu schlagen gilt. Roglič bringt Erfahrung, Tempohärte und taktisches Feingefühl mit – unterstützt von einem starken Team mit Fahrern wie Jai Hindley und Daniel Martínez.
Einer seiner größten Herausforderer ist Adam Yates vom Team UAE Team Emirates-XRG. Der Brite zeigte in den vergangenen Jahren starke Leistungen in den Bergen und könnte beim Giro seine Ambitionen auf einen Grand-Tour-Sieg unter Beweis stellen. Ihm zur Seite steht mit Juan Ayuso ein junger, extrem talentierter Landsmann, der ebenfalls zur Kapitänsrolle fähig ist.
Ein Rückkehrer mit ganz großen Ambitionen ist Richard Carapaz (EF Education–EasyPost). Der Ecuadorianer gewann den Giro 2019 und ist bekannt für seine aggressive Fahrweise, seine Kletterstärke und seinen Instinkt in entscheidenden Momenten. Mit ihm muss auf jeder Bergetappe gerechnet werden.
Ebenfalls im erweiterten Favoritenkreis: Tom Pidcock (Q36.5 Pro Cycling Team) gibt sein Giro-Debüt und könnte mit seiner Vielseitigkeit für Überraschungen sorgen. Auch Thymen Arensman (INEOS Grenadiers) und Egan Bernal, Tour-Sieger von 2019, zählen zum Aufgebot des britischen Teams und werden ihren Anspruch auf eine Topplatzierung anmelden.
In den Bergen besonders gefährlich ist Wout Poels (XDS Astana Team), während sein Teamkollege Fausto Masnada ebenfalls über Grand-Tour-Erfahrung verfügt. Für das Team Movistar will Einer Rubio seine Bergqualitäten erneut unter Beweis stellen – er peilt eine Top-10-Platzierung an.
Aus italienischer Sicht stehen Antonio Tiberi (Bahrain Victorious) und Giulio Ciccone (Lidl–Trek) im Fokus der Fans – beide sind für Etappensiege oder sogar mehr gut. Romain Bardet (Team dsm–firmenich PostNL) ist mit seiner Erfahrung ebenfalls jederzeit für einen Exploit gut.
Wer das Rosa Trikot am Ende der drei Wochen in Rom trägt, bleibt offen – aber eines ist sicher: Der Giro d’Italia 2025 bietet ein offenes und hochklassig besetztes Rennen mit vielen möglichen Szenarien.
Die Wertungstrikots – diese Farben zählen beim Giro
Wie jedes Jahr kämpfen die Fahrer beim Giro d’Italia nicht nur um den Gesamtsieg, sondern auch um die prestigeträchtigen Wertungstrikots, die jeweils eine ganz eigene Bedeutung haben. Das wohl bekannteste ist die Maglia Rosa, das Rosa Trikot, das dem Gesamtführenden – also dem Fahrer mit der niedrigsten kumulierten Zeit – vorbehalten ist. Es symbolisiert die Spitzenposition im Rennen und macht seinen Träger zur gejagten Nummer eins. Daneben gibt es die Maglia Ciclamino, das lilafarbene Trikot für den besten Sprinter. Es wird über ein Punktesystem vergeben, das sowohl Etappenziele als auch Zwischensprints berücksichtigt – ideal für endschnelle Fahrer, die regelmäßig vorn mitmischen. Für die Kletterer unter den Profis zählt hingegen die Maglia Azzurra, das blaue Trikot des besten Bergfahrers. Hier sammeln die Fahrer Punkte auf den unterschiedlich bewerteten Bergwertungen – je steiler und höher, desto mehr Zähler gibt es. Und schließlich ist da noch die Maglia Bianca, das weiße Trikot, das an den besten Jungprofi unter 25 Jahren vergeben wird. Diese Nachwuchswertung hat bereits in der Vergangenheit gezeigt, wer zu den kommenden Stars der Szene zählt.
Alle teilnehmenden Teams
Startliste Giro d’Italia 2025 – Alle Teams im Überblick UCI World-Teams:
Damit umfasst das Starterfeld beim Giro d’Italia 2025 insgesamt 24 Teams und 184 Fahrer – ein Rekordwert, der durch eine Sonderregelung der UCI ermöglicht wurde. Besonders bemerkenswert: Das Team Q36.5 feiert mit Tom Pidcock sein Grand-Tour-Debüt, während Tudor Pro Cycling zum zweiten Mal in Folge mit dabei ist. Auch Soudal Quick-Step ist erneut vertreten, allerdings ohne ihren Top-Star Remco Evenepoel, der sich 2025 ganz auf die Tour de France konzentrieren wird. Mit dieser vielfältigen Besetzung ist die Bühne für ein hochklassiges Rennen bereitet – von spannenden Etappenjagden bis hin zum großen Kampf um das Rosa Trikot.
Giro d’Italia Women 2025 – neue Impulse und historische Rückkehr
Auch die Frauen bekommen 2025 ihre große Bühne: Der Giro d’Italia Women, Italiens bedeutendste Rundfahrt im Frauenradsport, findet vom 30. Juni bis 6. Juli 2025 statt und präsentiert sich mit einer spannenden Mischung aus neuen Etappenzielen und traditionsreichen Rückkehrorten. Das Rennen beginnt mit einem Einzelzeitfahren in Bergamo, einer Stadt mit Giro-Geschichte, in der bereits Größen wie Marianne Vos siegreich waren.
Die insgesamt sieben Etappen führen quer durch den landschaftlich reizvollen Norden und die Mitte Italiens – mit spektakulären Panoramen in den Lombardischen Voralpen, den Dolomiten sowie der sanft geschwungenen Toskana. Streckenabschnitte durch Weinberge, historische Stadtzentren und anspruchsvolle Bergregionen machen das Rennen zu einem visuellen wie sportlichen Highlight.
Klassiker-Orte wie Aprica, Trento, Pianezze und Monte Nerone knüpfen an legendäre Momente der Giro-Geschichte an, während neue Ziele wie Terre Roveresche dem Rennen frische Impulse verleihen. Das große Finale steigt in Imola, einem traditionsreichen Ort des italienischen Radsports, der bereits 1998 Etappenort beim Giro war und auch Austragungsort der Straßen-WM 2020.
Mit dieser ausgewogenen und fordernden Streckenführung verspricht der Giro d’Italia Women 2025 nicht nur sportliche Spannung, sondern unterstreicht auch die wachsende Bedeutung des Frauenradsports im internationalen Kalender.
FAZIT
Der Giro d’Italia 2025 ist nicht nur sportlich, sondern auch kulturell und landschaftlich ein echtes Highlight. Mit seinem spektakulären Start in Albanien, zwei spannenden Einzelzeitfahren, legendären Alpenpässen und ikonischen Zielorten verspricht die diesjährige Austragung erneut drei unvergessliche Wochen Radsport auf höchstem Niveau.
Ob Pogačar seinen Titel verteidigt, ein Italiener für Jubelstürme im eigenen Land sorgt oder ein neuer Stern am Radsporthimmel aufgeht – Sie sollten diesen Giro auf keinen Fall verpassen!
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