Notification Bell

Immer als Erstes von Produktneuheiten, Sale-Aktionen und Blog-Beiträgen erfahren.

PUSH-UP NACHRICHTEN AKTIVIEREN?

Benachrichtigungen können jederzeit in den Browser-Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz

Tour de France 2022

Die Tour de France 2022 began am 01.07 in Kopenhagen und endete am 24.07. in Paris. Die 109. Ausgabe der Tour stand ganz im Sinne der Normalität – zumindest, was Corona angeht, konnte die Tour doch weitestgehend so stattfinden wie vor der Pandemie.

Ansonsten konnte wohl keiner die Tour de France als normal bezeichnen: Das Etappenrennen ist das bekannteste Radsportevent überhaupt, und jeder Radsportler erfüllt sich bereits einen Traum, überhaupt daran teilnehmen zu können!

Etappen

Le Grand Départ in Dänemark

Die Tour de France beginnt dann nicht etwa in Frankreich, sondern in Kopenhagen, dem nördlichsten Start der Tour-Geschichte. Die ersten 3 Renntage finden dann auch in Dänemark statt. Eigentlich war das bereits für die Tour de France 2021 geplant, doch Corona sowie die Verschiebung der Fußball-EM und der daraus entstehende Terminkollision zwangen den Veranstalter, die Pläne auf dieses Jahr aufzuschieben.

Grand Depart Trikot Kopenhagen

Kopenhagen gilt schon seit 2015, und seitdem jedes Jahr neu bestätigt, als die fahrradfreundlichste Stadt der Welt – und das Land Dänemark gilt ebenfalls als großer Vorreiter. Es ist also mehr also passend, dass der diesjährige Grand Depart daher in Kopenhagen startet. Das offizielle Trikot des Grand Départs ist daher in den Farben der Landesflagge gehalten: Weiße Linien auf rotem Grund.

Etappe 1, der Grand Départ, nutzt die Fahrradfreundlichkeit Kopenhagens voll aus: 13,2 Kilometer führten durch die wunderschöne Innenstadt. Zuschauer und Anwohner konnten am 1. Juli 2022 einen tollen Blick auf die Fahrer beim Einzel-Zeitfahren genießen. Tagessieger Yves Lampaert, belgischer Fahrer für Queck-Step Alpha Vinyl, zeigte sich von seinem Sieg selbst überrascht: Ich hatte auf einen Platz unter den ersten zehn gehofft, und das wäre schon unglaublich gewesen. Aber jetzt habe ich die Besten der Welt geschlagen! Ich bin nur ein Bauer aus Belgien, das habe ich selber nicht erwartet. Ich kann es nicht glauben.

In der Etappe 2 folgte auf die kürzeste Etappe eine der längsten: 202,5km führten von Roskilde an der Küste Seelands entlang und über die Pont du Grand Belt nach Nyborg. Fabio Jakobsen gelang der Etappensieg nach einer beeindruckenden Leistung. Der Niederländer aus dem Team Quick Step Alpha Vinyl konnte sich nach seinem sehr heftigen Sturz vor zwei Jahren bei der Polen-Rundfahrt erfolgreich zurückkämpfen und dies mit einem ersten Etappensieg feiern.

Etappe 3 fand auf der jutländischen Halbinsel statt: Dort führte sie von Vejle 182km entlang der Küste bis nach Sønderborg. Gerade Norddeutsche Fans dürften sich über dieses grenznahe Ziel gefreut und das warme Wetter vielleicht für einen Tagesausflug genutzt haben. Dylan Groenewegen ( Team BikeExchange-Jayco) konnte sich hauchdünn im Zielsprint gegen Wout van Aert durchsetzen. Der belgische Fahrer von Jumbo Visma konnte jedoch das gelbe Trikot vom Vortag erfolgreich verteidigen.

Allen drei dänischen Etappen war die sehr flache Strecke gemeinsam: Die wenigen Anstiege waren weder besonders hoch noch steil und dürften bei Radsportprofis kaum registriert haben. Entsprechend waren es auch die Sprinter, die hier besonders gut in die Tour de France starten konnten.

Nach der dritten Etappe am 03.07.2022 war am 04.07 ein Transfertag:  Die nächste Etappe startete dann nämlich in Frankreich, und zwar in Dünkirchen. Zwar war es kein offizieller Ruhetag, man kann den Profis aber wünschen, dass sie trotzdem etwas zur Ruhe kommen konnten.

Etappe 4: In Frankreich angekommen wurde es zum ersten Mal hügeliger. Die 171.5 km von Dünkirchen nach Calais wurden durch den Küstenwind und die Höhenmeter erschwert. Wir haben vermutet, dass einzelne Ausreißer es in dieser Etappe wohl schwer haben würden, und stattdessen gute Teamarbeit gefragt sein würde.

Genau so ist es auch gekommen: Jumbo Visma zeigte beeindruckende Teamarbeit und hatte stets mehrere Fahrer vorne mit dabei. Wout van Aert, bereits im gelben Trikot, konnte sich dadurch nach zwei zweiten Plätzen endlich auch einen Etappensieg sichern. Pogačar, als wohl gefährlichster Einzelfahrer, konnte sich gegen das Teamplay nicht behaupten – seine Helfer aus Team UAE waren zu weit abgeschlagen, um ihn unterstützen zu können. Erst nach dem wichtigen, letzten Anstieg nahe Cap Blanc-Nez löste sich Wout van Aert von seinem Teamkollegen Simon Yates, um in einem beeindruckenden Schlussprint noch wichtige Sekunden Vorsprung vor dem Slovenen herauszufahren.

Etappe 5: Etappe 5 TrikotNach 4 Jahren kehrte das berühmt-berüchtigte Kopfsteinpflaster zurück in die Tour. Während die Strecke von Lille nach Arenberg mit 153,7 km vergleichsweise kurz war, stellten die insgesamt 19,4 km über das Kopfsteinpflaster eine sehr harte Herausforderung dar, weswegen der Etappe Lille-Arenberg ein spezielles Trikot gewidmet ist. Fans der Klassiker kannten diese Strecke bereits aus Paris-Roubaix.

Simon Clarke (Team EF Education-EasyPost) konnte den Tagessieg mit einer sehr guten Leistung erringen. Vor allem zeigte Titelverteidiger Pogačar eine starke Leistung und konnte Van Aert fast das gelbe Trikot abnehmen.

Für das bisher starke Team Jumbo Visma war die Etappe besonders hart: Favorit und Kapitän Primož Roglič stürzte und kugelte sich seine Schulter aus. Zwar hat er vor, die Tour zu beenden – doch mit 2 Minuten Rückstand auf Pogačar ist ein Toursieg des Slovenen nicht in Sicht. Van Aert dürfte nun versuchen, für Jumbo Visma das gelbe Trikot weiter zu behaupten, auch wenn sein Vorsprung nur noch hauchdünn ist.

Etappe 6: An diesem Tag fing die Tour im Belgischen Binche an und führte entlang der französisch-belgischen Grenze nach Longwy. Mit 220 km war diese Etappe nicht nur die längste der gesamten Tour; der Weg durch die Ardennen bot zusätzlich einige Steigungen, auch wenn die ganz harten Berge umfahren werden. Am Ende wartete „die Mauer von Pulventeux“, ein Abschnitt von 800 Metern mit 12% Steigung, die nach mehr als 200 gefahrenen Kilometern auch die Profis auf die Probe stellte.

Ob unvermeidbar oder nicht: Ausreißer Wout van Aert konnte seine lange Führung sowie das gelbe Trikot nicht behaupten. Stattdessen hat Favorit Pogačar die Etappe klar für sich entschieden – und konnte wieder einmal das für ihn sehr familiäre gelbe Trikot anziehen. Doch noch ist nicht entschieden, ob er den Tour-Hattrick schaffen wird.

Etappe 7: Die erste vom Veranstalter als Bergetappe bezeichnete Strecke führte 176,5k lang von Nancy bis in die Vogesen hinein. Die schwierigste Steigung erwartete die Fahrer dabei zum Schluss, beim inzwischen fast schon traditionell vertretenen Plance des Belles Filles. Doch auch Weg dahin bot immer wieder schwierige Gefälle, die es zu überwinden galt – trotzdem könnte man Etappe 7 auch als „Bergankunft“ statt einer richtigen Bergetappe bezeichnen.

Es war eben jene Bergankunft, welche die wohl mit emotionalisten Bilder der Tour produzierten: Der Deutsche Fahrer Lennard Kämna (Bora-hansgrohe) beeindruckte durch einen über 100km langen Ausreißversuch; doch bei der teilweise 24% steilen Steigung ging im auf den letzten 100 Metern die Puste aus, mehrere Fahrer zogen vorbei, unter ihnen auch Pogačar, welcher sich den Etappensieg auf den letzten Metern Strecke sichern konnte.

Etappe 8: Die Strecke vom französischen Dole in die Schweiz hinein galt wieder als hügelig. Zähe 186,5 km wurden am Ziel mit einem tollem Blick auf den Genfer See belohnt. Doch der Weg dahin war mühselig: Ein Massensturz am Anfang der Etappe prägte diese entscheidend, ein Fahrer musste direkt ausscheiden. Doch auch am Ziel lauerte Gefahr: Die knapp 5 km Schlusssteigung von im Schnitt 4,6% ließ die Ausreißergruppe verblassen.

Am Ende sicherte sich Wout van Aert den Etappensieg mit einem beeindruckenden Schlussprint. Keines der Wertungstrikots änderte an diesem Tag seinen Besitzer.

Etappe 9: In der Schweiz angekommen folgte direkt eine richtige Bergetappe. 193 km mussten die Fahrer durch die Berge bewältigen. Ein Großteil der Strecke führte bergauf; aber sowohl die Abfahrt zwischen dem Col de la Croix, die ganze 1300 Höhenmeter nach unten führt, sowie die Talfahrt nach dem Pas de Morgins kurz vor dem Ziel waren auch für die Profis enorm herausfordernd.

Etappe 9 ThementrikotEs war eine Etappe für Bergfahrer: Luxembourger Bob Jungels (AG2R Citroën Team) sicherte sich souverän den Etappensieg. Deutscher Fahrer Simon Geschke (Cofidis) konnte sich das Bergtrikot sichern. Er ist erst der 8. deutsche Fahrer, der das gepunktete Trikot tragen darf.

Ruhetag 1: Wieder in Frankreich angekommen, nämlich dem Grenzort Chatel, konnten die Profis am 11.7. ihren ersten richtigen Ruhetag genießen.

Etappe 10: Mit 148.5 km war die Strecke in Haute-Savoy weder die längste noch die härteste der Tour, weswegen die Geschwindigkeit trotz hügeligem Streckenverlauf hoch blieb. Zuschauer freuten sich über das tolles Bergpanorama und das spannende Ausreißer Duell, das auch durch die kurze Unterbrechung nicht getrübt wurde. Der Etappensieg ging an den Dänen Magnus Cort Nielsen (Ef Education-EasyPost).

Das von Corona geschwächte Team UAE konnte gerade so das gelbe Trikot verteidigen – lediglich 11 Sekunden trennten Lennard Kämna (Bora-hansgrohe) vom berühmten Wertungstrikot. Der 25-jährige galt und gilt nicht als Favorit, entwickelt sich aber immer mehr zum Publikumsliebling, vor allem in Deutschland.

Etappe 11: Bergfahrer aufgepasst! Diese Etappe war von alpinen Anstiegen und Serpentinen geprägt. Vom Start Albertville, 324 Meter über dem Meeresspiegel, arbeiteten sich die Radprofis bis zum Col du Granon hoch – 2413 Meter über dem Meeresspiegel! Insbesondere dieser Zielabschnitt war mit 11,3 Kilometern bei einer durchschnittlichen Steigung von 9,2% enorm kräftezehrend.

Kräftezehrend genug, dass selbst dem 'Dominator' und berüchtigtem Bergfahrer Pogačar die Energie ausging – während der Slovene die meisten Angriffe abwehren konnte, brach seine Leistung auf den letzten Kilometern ein. Jonas Vingegaard (Jumbo Visma) sicherte sich den Etappensieg sowie das gelbe Trikot; und das mit einem Vorsprung von 2 Minuten und 51 Sekunden auf Pogačar.

Etappe 12: 165 km Strecke führten von Briançon nach L‘Alpe d’Huez. Auf dem Weg galt es, sowohl den Col du Galibier als auch den Col de la Croix de Fer zu bezwingen. Auch diese Etappe wurde wieder eine harte Alpenschlacht, obwohl den Fahrern sicherlich noch der Vortag in den Muskeln steckte.

Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) konnte den Etappensieg ergattern – und das schon bei seiner ersten Teilnahme bei der Tour! Vingegaard und sein Team Jumbo Visma konnten das Gelbe Trikot jedoch souverän behaupten; drei Attacken von Pogacar wurden problemlos gekontert.

Etappe 13: Nach Tagen des Leidens war diese Etappe wieder etwas für Sprinter. 192 km führten relativ flach von Le Bourg d'Oisans nach Saint-Etienne. Das erwartete hohe Tempo wurde von den Fahrern auch umgesetzt, auch wenn einige Fahrer sich bewusst etwas zurück hielten.

Die Wertungstrikots blieben unverändert: Jumbo Visma verteidigte souverän sowohl das gelbe als auch das grüne Trikot. Simon Geschke behielt das Bergtrikot. Etappensieger Mads Petersen (Trek-Segafredo) setzte sich schon früh ab und fuhr eine beeindruckende Leistung heraus.

Etappe 14: Von Saint-Étienne aus ging es dann weiter nach Mende. Geprägt von vielen kurzen Anstiegen und Abfahrten war diese Etappe sehr reizend für Ausreißer; doch es war im Vorfeld nicht klar, ob sie sich erfolgreich von der Hauptgruppe absetzen werden könnten.

Michael Matthews (Team BikeExchange-Jayco) konnte sich schon früh in der Ausreißergruppe festbeißen. Der heiße Berganstieg am Montée Jalabert drohte dabei, seinen Vorsprung aufzulösen, und er musste auch die Führung kurzzeitig abgeben. Doch auf den letzten 1,7km zog der Australier in einem schönen Schlussprint noch zum Etappensieg.

Etappe 15: Rodez-Carcassone wurde als hügelige Strecke klassifiziert, und das auch zurecht. Trotzdem könnten sich Sprinter auf den vergleichsweisen geringen Steigungen durchsetzen und die 202km am schnellsten beenden.

Für Jumbo Visma war es ein absoluter Albtraumtag: Ursprünglicher Favorit Primož Roglič musste aufgrund seines Sturzes in Etappe 5 vorher endgültig aus der Tour aussteigen, damit seine Schulter heilen kann. Während der Etappe selbst stürzte der Niederländer Steven Kruijswijk und verletzte sich schwer. Das aktuell führende Team in Gelb und Grün wird die letzten Etappen also nur mit 6 Fahrern antreten können. Auch den Etappensieg verpasste das gebeutelte Team: Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) schlug Wout van Aert im Schlussprint.

Ruhetag 2: In Carcassone durften sich die Radteams am 18.07. ein letztes Mal ausruhen. Sechs Etappen noch, dann steht der Sieger fest!

Schlechte Nachrichten gab es trotzdem: Der für seine kämpferischen Auftritte Begeisterung weckende Leonard Kämna musste aufgrund einer fortgeschleppten Erkältung aus der Tour aussteigen.

Etappe 16: Der Start in die Pyrenäen! Am ersten Tag dieser neuen Herausforderung waren insgesamt 178km zu bewältigen. Vor allem war auch Abfahrtalent gefragt: Zwei lange Talfahrten prägen die Strecke ab Kilometer 125. Siegen konnte in dieser Etappe nur der, der diese Abfahrten am besten bewältigt.

Zweifelsohne war das der Kanadier Hugo Houle. Trotz brutaler Hitze rollte der Fahrer von Team Israel - Premier Tech mit mehr als einer Minute Vorsprung souverän ins Ziel. Es ist erst der zweite Kanadische Etappensieg in der Geschichte der Tour de France. Simon Geschke konnte seine Führung in der Bergwertung trotz Coronasorgen ausbauen.

Etappe 17: Der zweite von drei Tagen in den Pyrenäen. Kaum 130km gab es zu bewältigen, dafür einiges an Höhenmetern. Der letzte Abschnitt war mit 8 km bei 7,8% Steigung nochmal besonders anstrengend. Die richtige Kräfteeinteilung, gerade im Hinblick auf die Steigung, die Hitze und die deutlich härtere Etappe am Folgetag war hier besonders entscheidend.

Pogačar konnte sich den Etappensieg sichern. Allerdings konnte er nur 4 Sekunden auf das Gelbe Trikot von Vingegaard aufholen, und bleibt mit 2 Minuten 18 Sekunden noch deutlich hinter dem Dänen in der Gesamtwertung. Wout van Aert hat sich rechnerisch bereits das grüne Trikot gesichert und wird jetzt vor allem seinem Kapitän helfen. Geschke konnte trotz eines technischen Defekts das Bergtrikot verteidigen.

Etappe 18: Etappe 18 Trikot143km von Lourdes nach Hautacam; und der Col d’Aubisque sowie der Col de Spandelles liegen dazwischen. Die letzte Gebirgsetappe trennte die Streu vom Weizen, weswegen dieser Etappe auch ein spezielles Trikot gewidmet ist.

Wir haben vorausgesagt, dass auch Favoriten hier den entscheidenden Leistungseinbruch erleiden können, und genau so ist es auch eingetroffen:

Während Team Jumbo Visma absolut dominierte und sich bereits das Grüne und das Bergtrikot gesichert hat, stürzte Titelverteidiger Pogačar. Obwohl Vingegaard Rasmussen und Teamkollege Wout van Aert auf den Dominator warteten, ließen sie ihn am Ende mehr als eine Minute hinter sich. Vingegaard hat nun mehr als drei Minuten Vorsprung in der Gesamtwertung und ist haushoher Favorit, die Tour de France zu gewinnen!

Etappe 19: Die vorletzte Flachetappe. 188,3km führten von den Pyrenäen weg und in das französische Landesinnere. Kurz vor dem Ziel ließ Jumbo Visma immer noch nicht locker: Teammitglied Laporte sicherte sich den Tagessieg. Vingegaard zeigte eine gute Leistung, sparte wahrscheinlich aber seine Kräfte für die nächste Etappe. Zweimal darf er noch nichts anbrennen lassen, dann hat er das Gelbe Trikot endgültig!

Etappe 20: Das zweite und letzte Einzelzeitfahren. Wer das gelbe Trikot tragen möchte, musste auf den 40km von LaCapelle-Marival nach Rocamadour sehr gut abschneiden, sonst würde der Traum nicht in Erfüllung gehen. Vingegaard fuhr hier auf Etappensieg und stürzte dann fast! Zu einem Zeitpunkt, an dem er für den Sieg es eigentlich nur noch nach Paris schaffen musste, fuhr dieser Schreckmoment sicher tief in die Knochen. Entsprechend machte er danach etwas langsamer, fuhr aber immer noch einen starken zweiten Platz hinter seinem Teamkollegen Wout van Aert heraus.

 

Etappe 21: Am 24.07. fand das Finale der Tour de France 2022 statt! Vor dem Sprintfinale der Herren fand auch der Grand Depart der Damenedition statt. Ein Sonntag, den Radsportfans also gerne vor dem Fernseher oder vielleicht sogar am Ziel in Paris verbracht haben. Von der La Défense Arena in Paris führten 115km im Pariser Umfeld zurück in die Innenstadt. Traditionell und triumphal führte die Zielstrecke über den Champs-Élysées zum Arc de Triomphe.

Ebenfalls traditionell wird in der letzten Etappe der Frankreich-Rundfahrt der Träger des Gelben Trikots nicht mehr angegriffen – er kann die letzten Kilometer voller Stolz im gelben Sieger-Trikot genießen und sich feiern lassen. Und das hatte sich der Däne Jonas Vingegaard Rasmussen und sein Team Jumbo Visma auch redlich verdient! Vingegaard gewann sowohl die Gesamt- als auch die Bergwertung mit deutlichem Vorsprung, während sein Teamkollege Wout van Aert die Sprintwertung und die meisten Etappensiege gewann. Pogačar musste sich mit der besten Jugendwertung begnügen.

Analyse

Die Tour de France entwickelte sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer mehr hin zu unberechenbaren Passagen: Die Veranstalter suchen aktiv nach herausfordernden Steigungen und Kurven, nach Strecken mit unberechenbaren Winden und natürlich auch Klassiker wie Pflastersteine. Die 109. Auflage bot all dies davon – trotzdem war es die schnellste Tour de France der Geschichte.

Der beeindruckende Sieg von Jonas Vingegaard Rasmussen, der deutlich vor dem extrem gefährlichen Pogačar in Gesamt- und Bergwertung lag, zeigt dabei sehr deutlich, dass sich der Radsport nochmal stärker als Teamsport etablieren wird:

Jumbo Visma mag zwar nicht die Teamwertung gewonnen haben, aber mit drei der vier Wertungstrikots und sehr vielen Etappensiegen war der Kader der Niederländer ganz klar die entscheidende Mannschaft der Tour. Ein Team, dass den Verlust eines herausragenden Fahrers wie Roglič verkraften kann, ist kaum zu besiegen.

Jumbo Visma Tour de France 22 Sieg

Pogačar, der immerhin einen starken zweiten Platz und die beste Jugendwertung eingefahren hat, dürfte für die Zukunft zwei Lehren ziehen: Einerseits braucht er einen stärkeren Kader hinter sich, der ihn auf den schwierigen Etappen besser unterstützt. Andererseits dürfte er seinen vollen Rennkalender einmal kritisch überprüfen – und für die nächste Saison vielleicht weniger Rennen einplanen.

Für deutsche Fahrer gab es in der diesjährigen Tour keine Wertungstrikots. Das dürfte aber vornehmlich an der extrem harten Konkurrenz gelegen haben. Simon Geschke konnte fast als erster deutscher Fahrer das Bergtrikot mit nach Hause nehmen, während Leonard Kämna trotz seines vorzeitigen Tour-Abbruchs das heimische Publikum begeisterte – und sicherlich noch Großes vor sich hat. Es wird die nächsten Jahre also spannend bleiben!

Team Vereinigte Emirate (UAE)

Das Team um den Slovenen Tadej Pogačar ist klarer Topfavorit. Pogačar konnte 2020 als erster Fahrer überhaupt Gesamtwertung, Jugendwertung und auch die Bergwertung gewinnen und damit drei der vier Wertungstrikots tragen. Dieses beeindruckende Triple wurde nur dadurch übertroffen, dass Pogačar diesen Erfolg 2021 wiederholen konnte.

Auch in der Saison 2022 ist Pogačar in guter Form. Zweifellos wird es schwer werden, ihn an der Titelverteidigung zu hindern. 

Pogačar im gelben Trikot

Team Jumbo Visma

Ebenfalls aus Slovenien stammt die wohl größte Gefahr für den Titelverteidiger: Primož Roglič, Sieger der Vuelta 2019, 2020 und 2021, hat ein starkes Team und eine hervorragende erste Hälfte des Jahres hinter sich.

Nach einem unglücklichen Sturz in der 2021 Edition der Tour hat der Sieger von Paris-Nizza 2022 beste Chancen, das gelbe Trikot dieses Jahr an sich zu reißen. Im Kader von Jumbo Visma stehen dabei noch andere Schwergewichte, wie z.B. der Däne Jonas Vingegaard Rasmussen – obwohl dieser 2021 ebenfalls als Helfer angetreten war, gelang es ihm, nach dem Sturz seines Kapitäns den zweiten Platz erringen.

Jumbo Visma darf dabei nicht mit den normalen Teamfarben antreten: Das offizielle Regelwerk verbietet zu gelbe Trikots, damit das gelbe Wertungstrikot einmalig und gut erkennbar bleibt. Entsprechend tritt Jumbo Visma mit TDF spezifischen Trikots an.

Team Ineos Grenadiers

Bei der TdF 22 muss das traditionell sehr erfolgreiche Team auf Richard Carapaz verzichten – der ecuadorianische Meister verzichtet zugunsten der La Vuelta de España auf die Teilnahme.

Stattdessen wird Adam Yates als Team-Leader versuchen, die Erfolge des Teams in den 2010er Jahren zu replizieren. Als sehr edle Edelhelfer mit dabei sind Geraint Thomas, der Gesamtsieger des Jahres 2018, sowie Daniel Martinez, der diesjährige Gewinner der Baskenland-Rundfahrt. Mit einer solchen Aufstellung hat das Team Ineos Grenadiers auch sehr gute Chancen auf den ersten Platz in der Teamwertung.

Team Bora-Hansgrohe

Das einzig deutsche Team kann stolz auf den eben erst errungenen Sieg bei der Giro D’Italia 2022 zurückblicken. Der Gewinner Jai Hindley tritt jedoch dieses Jahr bei der Tour de France nicht an.

Stattdessen wird das Team Bora-Hansgrohe eine Doppelstrategie fahren: Sam Bennet soll als Sprinter um die Etappensiege und das Grüne Trikot kämpfen, während Aleksandr Vlasov für die Gesamtwertung vorgesehen ist. Sollte Vlasov am Ende das Gelbe Trikot gewonnen haben, dürfte das sicher als Überraschung gelten – doch das Team hat im Giro ja bereits bewiesen, für Überraschungen gut zu sein.

Giro 2022 Podium

Trek-Segafredo

Das Team Trek-Segafredo hat sich in den letzten Wochen hauptsächlich wegen ihrer Fahrräder in den Nachrichten wiedergefunden: Einerseits, weil dem Team gleich zweimal aus ihrem Mannschaftswagen die Fahrräder und zugehöriges Equipment gestohlen wurden.

Andererseits konnte die Niederländerin Ellen Van Dijk mit einem speziellen Trek Bike ihren eigenen Stundenweltrekord am 23. Mai 2022 überbieten und hält seitdem diesen Rekord für die Frauen.

Das US-Amerikanische Team wird sowohl in der Herren- als auch Damen-Tour versuchen, mindestens Etappensiege zu erreichen. Insbesondere die Damenschaft ist jedoch Favorit, am Ende auch den Gesamtsieg zu erhalten. Dabei gehen beide Mannschaften in einheitlichen, Tour de France-spezifischen Trikots an den Start.

Die Überraschung: Alpecin-Fenix – beziehungsweise Alpecin-Deceuninck

Am 1. Juli, zeitgleich mit dem Start in Copenhagen also, wird das Team Alpecin-Fenix in Team Alpecin-Deceuninck umgetauft. Mit dem Niederländer Mathieu van der Poel startet der Sieger der Flandern-Rundfahrt 2022 als Kapitän in die Tour.

Das eigentlich zweitklassige Team ist kein Favorit, die Tour zu gewinnen, wird aber sicherlich versuchen, einzelne Etappen für sich zu entscheiden. Das größere Ziel wird es vor allem sein, eine UCI-World-Lizenz und damit die permanente Qualifikation zu den großen Events zu sichern.

In der diesjährigen Tour starteten folgende (automatisch qualifizierte) UCI World-Teams:

 

Sowie diese nicht automatisch qualifizierten Teams ("Wildcards"):

 

Wertungstrikots, Sondertrikots und besondere Team-Trikots

Wie immer gibt es die Wertungstrikots im aktuellen Design: Das weiße Trikot ist für den Sieger der Jugendwertung. Das Bergtrikot mit roten Punkten auf weißem Grund ist für den besten Bergfahrer. Das grüne Trikot – das einzige, welches Pogačar in den beiden Vorjahren nicht gewinnen konnte – ist für den besten Sprinter.

Und natürlich gibt es auch das gelbe Trikot für den Sieger der Gesamtwertung.

Alle Wertungstrikots Tour de France 2022

Tipp: Die Wertungstrikots, wie auch andere Profiteam Bekleidung, können Sie in unserem Shop als „Race“ oder als Standardvariante erhalten. Die Race Variante ist dabei ein exaktes Replika der Funktionalität und bietet im Vergleich eine engere, aerodynamischere Passform, wodurch sie exzellent für hartes Training oder Wettkämpfe geeignet ist.

Neben diesen Wertungstrikots gibt es auch das klassische Tributtrikot an Le Grande Bouclé selbst: Dieses ist inspiriert von der Zieletappe der Tour, welche von der französischen Flugstaffel mit Trikolore-Rauchschwaden begrüßt wird

Auch einige Teilnehmer-Teams fahren in speziellen Designs, die extra für die Tour entworfen worden sind. Dazu gehören zum Beispiel BORA-hansgrohe und Team Jumbo-Visma. Hier finden Sie die Trikots aller teilnehmenden Teams.

Tour de France Femmes 2022

Nach einer ersten Frauenedition 1955 dauerte es fast 30 Jahre, bis 1984 die zweite Edition ausgetragen wurde. Schwierigkeiten beim Sponsoring und geringe Mediale Aufmerksamkeit setzten dem Event jedoch schwer zu. Unregelmäßige Austragungen und ständige Namensänderungen führten dazu, dass 2009 die letzte Edition des Rennens unter dem Namen Grande Boucle Féminine Internationale ausgetragen wurde.

Die Nachfrage bei den Fans und bei den Radsportlerinnen ist jedoch sehr groß. Dieses Jahr hat der Veranstalter der Herren-Edition dem Druck nachgeben, weswegen es nach 13 Jahren Pause erstmals wieder eine Tour de France Femmes geben wird – in offizieller Zählung die „erste Edition“.

Die Tour wird 8 Tage dauern und startet am selben Tag, an der die Herrenversion endet. Fans können am Champs-Élysées also zuerst den Start der Frauentour und dann die Zieleinfahrt der Herren bestaunen. Das Preisgeld von 250.000 Euro für die Siegerin ist das höchste, dass in einem Frauen-Radsportevent in diesem Jahr gewonnen werden kann – aber natürlich geht es darum, das legendäre gelbe Trikot tragen zu dürfen. Die Wertungstrikots sind nämlich in beiden Editionen gleich gehalten.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.


Weitersagen:

Gute Entscheidung - Glückwunsch!

Ihre Bobstar-Mitgliedschaft liegt im Warenkorb und Sie profitieren ab sofort von den exklusiven Vorteilen als Bobstar-Mitglied:

    • 8% Rabatt
    • 2% Cashback-Bonus (Bobcash)
    • Gratisversand ab 30 € (DE/AT)
    • Priority-Service
    • Exklusive Gutscheine
    • Kauf auf Rechnung (DE)

Der Mitgliedsbeitrag beträgt nur 7,95 € pro Jahr. Zu Beginn muss die Mitgliedschaft per Kreditkarte oder SEPA-Lastschrift (DE) bezahlt werden. Als Bobstar-Mitglied stehen Ihnen danach für Ihre Bestellungen all unsere Zahlarten zur Verfügung.