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La Vuelta 2022

Die Spanien-Rundfahrt – La Vuelta a España zählt zurecht zu den „Grand Tours“, den 3 wichtigsten Etappenrennen des Radsports weltweit. Die 77. Auflage im Jahr 2022 wurde diesem Ruf wieder gerecht: Mehr als 3280 Kilometer mussten in 21 Etappen überwunden werden. Vom 19. August bis zum 11. September durften Radsportbegeisterte erneut in den Genuss des Sports, der Emotionen und auch der Landschaftsaufnahmen kommen.

Zusammenfassung

Es war spannend bis zum Schluss. Der Belgier Remco Evenepoel mit dem Team Quick-Step Alpha Vinyl konnte nach 44 Jahren endlich wieder einen Sieg in einer der großen Landesrundfahrten in sein Heimatland zurücktragen.

Vorprogrammiert war dieser Erfolg nicht. Der 22-jährige war 2020 während der Giro d'Lombardia schwer gestürzt. Mehrere Monate musste er sich erholen, sein Rückkehr 2021 gestaltete sich als schwierig. Doch im Jahr 2022 hatte er sich zurückgekämpft und konnte mit Lüttich-Bastogne-Lüttich auch sein erstes Radsport-Monument gewinnen.

Trotzdem fuhr Evenepoel nicht als Favorit nach Spanien. Diese Rolle ging ganz klar an Primož Roglič, den dreimaligen Sieger der Vorjahre. Aufgrund eines Sturzes während der Tour de France war Rogličs Teilnahme unsicher, doch sobald es ans Fahren ging, wurden alle Zweifel ausgeräumt. Der Slovene fuhr ein starkes Rennen, bis ein unglücklicher Sturz in der Zielgeraden der 17. Etappe ihn aus dem Rennen nahm. Doch schon zu diesem Zeitpunkt hatte Evenepoel mehr als eine Minute Vorsprung auf den Titelfavoriten herausgefahren.

Diesen Vorsprung konnte der 22 Jahre alte Belgier dann auch problemlos bis nach Madrid behaupten und fuhr mit über 2 Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten ins Ziel. Dadurch sicherte er sich neben dem roten Trikot der Gesamtwertung auch das weiße Trikot der Jugendwertung. Richard Carapaz (Ineos-Grenadiers) profitierte vom erzwungenen Ausscheiden von Jay Vine (Alpecin-Deceuninck), der bis dahin die Wertung führte. Mads Petersen (Trek-Segafredo) sicherte sich problemlos die Punktewertung.

 

Etappen & Streckenverlauf

Die Spanien Rundfahrt 2022 startet dann nicht etwa in Spanien, sondern in den Niederlanden. Mit Etappe 1 starteten die Fahrer mit einem Team-Zeitfahren auf 23,3km Streckenverlauf in das Rennen – viele Zuschauer sind in dem Fahrradland zu erwarten. Die Etappe startete und endet in Utrecht und ist damit auch für grenznahe deutsche Fans einen Tagesausflug wert.

King of the Netherlands

Insgesamt drei Tage führt die Vuelta dann durch flache Strecken in den Niederlanden, bevor es dann am ersten Ruhetag mit dem Flugzeug nach Spanien geht. Das Besondere: Der Fahrer, der die Gesamtwertung führt, erhält nicht wie sonst das klassische Maillot Rojo, das Rote Trikot. Für den niederländischen Abschnitt hat Santini das „King of the Netherlands“ Trikot entworfen, eine stilsichere Interpretation des klassischen Wertungstrikots.

Nach dem Ruhetag geht es am 23.8 im Baskenland weiter: Von Vitoria-Gasteiz nach Bilbao führt die Rundfahrt durch alle Regionen des Baskenlands. Von dort an sind die meisten Etappe harte Bergstrecken, nur vereinzelt unterbrochen durch Flachetappen, einem Pausentag und einem Einzelzeitfahren. Bergfahrer sind hier also klar im Vorteil!

Sierra Nevada

Insbesondere eine Kombination dürfte extrem herausfordernd werden: Der harten Bergankunft am Sierra de la Pendera in der 14. Etappe folgt in der 15. Etappe mit insgesamt 4000 Höhenmeter und einem Schlussanstieg zum Alto de la Hoya auf 2510 Höhenmeter ein absoluter Härtetest. Oben auf der andalusischen Ski-Station Sierra Nevada angekommen, haben die Fahrer dann einen sagenhaften Ausblick über die Provinz Granada. Dieser Blick sowie die extremen Herausforderungen inspirierten auch das Sondertrikot dieser Etappe.

Nach dem verdienten Ruhetag geht es dann weiter durch Südspanien: Die Vuelta führt, zum ersten Mal in der Geschichte, nicht allein durch Granada, sondern durch alle 8 Regionen Andalusiens – ein wichtiger Meilenstein in einer Rundfahrt, die die Geschichte des Landes und die zahlreichen autonomen Regionen besonders hervorhebt.

Entschieden wird der Sieger vorraussichtlich in der zwanzigsten Etappe: Auf der letzten Bergetappe werden die Teams noch mal alles geben, um die entscheidenden Unterschiede bei der Wertung herauszuholen!

Das klassische Finale der La Vuelta am 11.9. ist dann nämlich eine knapp 100 Kilometer lange, flache Strecke, bei der es nur begrenzt Möglichkeiten gibt, den Abstand zu den Verfolgern zu vergrößern. Etappe 21 führt dabei auch durch das Herz Madrids und wird für Fans und Fahrer sicher etwas ganz besonderes. 

Madrid

Das Sondertrikot zum Finale reflektiert dabei nicht nur die Landeshauptstadt Madrid durch das abgebildete Wappen am Rücken, sondern bildet auch die befahrenen Länder ab: Der große, rote Streifen steht für Spanien, natürlich der Fokus der La Vuelta; doch der Start in den Niederlanden wurde nicht vergessen und in Form des kleineren, orangenen Streifens eingebaut.

Favoriten

Der dreimalige Titelverteidiger Primož Roglič ist angeschlagen und kann vielleicht nicht einmal antreten; seine größte Herausforderung Pogačar nimmt überraschend nicht an der La Vuelta teil. Das Feld ist also völlig offen und wir erwarten einen spannenden Kampf um die Wertungstrikots, der erst in den letzten Etappen entschieden wird!

Auf diese Teams und Fahrer lohnt es sich dabei, besonders zu achten:

Jumbo Visma

Team Jumbo Visma

Die Tour de France 22 war vor allem ein Traum für das Team Jumbo Visma: Vingegaard konnte sich gegen den ‚Dominator‘ Pogačar entscheidend durchsetzen und gewann sowohl die Gesamt- als auch Bergwertung. Wout van Aert beeindruckte Radsportfans durch seine zahlreichen Etappensiege, den Sieg in der Sprintwertung und sein stetiges Arbeiten als Helfer.

Doch die Tour war für Jumbo Visma auch ein kleiner Albtraum, vor allem für einen: Primož Roglič. Dreimal in Folge – 2019, 2020 und 2021 – gelang es dem Slovenen, das begehrte Rote Trikot bzw. Maillot Rojo zu erlangen. Doch dieses Jahr ist nach seinem heftigen Sturz in der Tour de France noch nicht mal bekannt, ob er überhaupt antreten können wird; und die Zwangspause wird seiner Vorbereitung ebenfalls schaden.

Vingegaard hat auf eine Teilnahme an der La Vuelta verzichtet und kann also die Lücke nicht füllen. Noch hält sich das Team verdeckt, wie die Strategie endgültig aussehen wird – vielleicht wird Wout van Aert nach seiner hervorragenden Leistung in Frankreich jetzt auch mal den Sieg in der Gesamtwertung anstreben? Zwar gilt der Belgier nicht als Bergfahrer, doch seine Leistungen bei der Tour de France, auch bei Bergfahrten, bieten Anlass, darüber nochmal nachzudenken.

Bora hansgrohe

Bora hansgrohe

Team Bora hansgrohe konnte zwar durch sein zähes, emotionales Kämpfen das heimische Publikum begeistern – insbesondere Lennard Kämna – doch die Erfolge blieben bei der Tour de France unter den eigenen Erwartungen.

Für die La Vuelta setzt Bora auf die Dreierkombination, mit denen der Sieg beim Giro d’Italia gelang: Gesamtsieger Jai Hindley voran, flankiert von Emanuel Buchmann und Wilco Kelderman. Der ‚Giro-Dreizack‘ hofft natürlich, an den Erfolg der vorherigen Grand Tour anknüpfen zu können.

Als einer von nur zwei „reinen Sprintern“ bei der Vuelta könnte Martin Laas versuchen, das Grüne Trikot zu gewinnen. Doch ob ihm das gelingen kann oder überhaupt Teil der Bora-Strategie ist, wird man erst noch sehen. Zusätzlich erschwerend ist der Spagat: Für das deutsche Team ist eine Teilnahme an der Deutschland-Tour natürlich unverzichtbar, trotz der Terminkollision mit der La Vuelta. Es bleibt abzuwarten, wie gut dem Team der Spagat gelingt, an beiden Rundfahrten gleichzeitig teilzunehmen.

Team UAE

Viele Kritiker warfen dem Team UAE (Vereinigte Emirate) vor, Pogacar auf zu vielen Rennen einzusetzen. Sein zweiter Platz bei der Tour de France– natürlich immer noch eine hervorragende Leistung – könnte der Ermüdung durch zu viele vorherige Rennen geschuldet gewesen sein.

Der Slovene und sein Team scheinen daraus Konsequenzen gezogen haben, weswegen Pogacar seine bereits angekündigte Teilnahme an der La Vuelta zurücknahm. Teamkollege Joao Almeida könnte versuchen, die große Lücke zu füllen. Almeida musste zwar beim Giro d’Italia wegen eines positiven Coronatests ausscheiden, fuhr bis dahin jedoch einen starken vierten Platz in der Gesamtwertung und ist ein Favorit für die Jugendwertung der Vuelta.

Ineos Grenadiers

Ineos Grenadiers

Wie Jai Hindley verzichtete Richard Carapaz freiwillig auf die Tour de France, um sich voll auf die La Vuelta konzentrieren zu können. Ausgeruht, vorbereitet und mit einem starken Team hinter sich hat Carapaz sehr gut Chancen, am Ende das rote Trikot zu tragen.

Für das Team Ineos Grenadiers wäre das ein wichtiger, lang ersehnter Erfolg. Nach Jahren der Dominanz als Team Sky fällt es dem aktuellen Kader schwer, an die vergangenen Erfolge anzuknüpfen – zumindest bis jetzt. Bei der Tour de France errang Geraint Thomas einen starken dritten Platz, während das Nachwuchstalent Tom Piedcock mit einem starken Etappensieg und Platz 17 in der Gesamtwertung zeigte, dass das britische Team einiges an Talent zu bieten hat und nicht vergessen werden darf.

In der diesjährigen Rundfahrt starteten folgende (automatisch qualifizierte) UCI World-Teams:

 

Sowie diese nicht automatisch qualifizierten Teams ("Wildcards"):

  • Alpecin-Deceuninck, Belgien
  • Arkéa-Samsic, Frankreich
  • B&B Hotels-KTM, Frankreich
  • Burgos BH, Spanien
  • Equipo Kern Pharma, Spanien
  • Euskaltel-Euskadi, Spanien

 

Wertungstrikots und Thementrikots

Der Beste Fahrer der Gesamtwertung erhält das Maillot Rojo – das rote Trikot, manchmal auch ‚el Rojo‘ genannt. Es ist eines der prestigeträchtigsten Wertungstrikots im Radsport weltweit.

Die noch recht neue Jungprofi Klassifizierung wird genau gleich wie die Gesamtwertung bewertet, allerdings werden nur Fahrer unter 25 Jahre berücksichtigt. Der letzte Träger des Maillot Blanco, des weißen Trikots des Jungprofis, ist Gino Mäder aus dem Team Bahrain Victorious. Der Schweizer hatte aufgrund einer Corona Infektion zwar eine bisher schwierige Saison, wird aber dieses Jahr versuchen, dem Rennen seinen Stempel aufzudrücken.

Alle Wertungstrikots La Vuelta 2022

Das Maillot verde, das grüne Trikot der La Vuelta, belohnt vor allem Etappensieger und Sprinter: Die Platzierung in jeder Etappe sowie Zwischensprints geben Punkte – und der Fahrer mit den meisten Punkten verdient sich das Wertungstrikot. Das Maillot Lunares, das weiße Trikot mit blauen Punkten, ist für den besten Bergfahrer. Und es muss sich redlich verdient werden: Je schwieriger und je länger der überwundene Anstieg ist, desto mehr Punkte werden vergeben.

Neben den offiziellen Wertungstrikots, inklusive der bereits erwähnten Sonderauflage des Maillot Rojo, hat der offizielle Ausrüster noch Thementrikots entworfen, die nicht nur professionelle Leistung beim Radfahren bieten, sondern auch die Emotionen der Tour verarbeiten und einarbeiten. Alle Wertungstrikots und Sondertrikots der La Vuelta 22.

Schlussbemerkung

Die vorherigen Grand Tours, der Giro d‘Italia wie die Tour de France, hatten bereits gezeigt, dass der Radsport Corona weitestgehend im Griff hat. Einzelne Infektionen werden auch weiterhin nicht vermeidbar sein, doch für Zuschauer wie für Fahrer ist die Erfahrung wieder wie früher: Faszinierend, einmalig, emotional.

Die Vuelta 22 betonte erneut, dass eine souveräne Teamleistung weiterhin entscheidende Faktor zum Erfolg ist. Der erneute Sturz von Primož Roglič rückt jedoch das Thema Fair Play im Radsport in den Vordergrund. Das ganze Team Jumbo Visma stand bereits während der Tour de France 22 in der Kritik, rücksichtslos anzugreifen und dadurch Stürze zu provozieren. Viele Fahrer sahen primär Roglič selbst in der Verantwortung für sein Ausscheiden in Frankreich.

Eine ähnliche Geschichte wiederholte sich bei der Vuelta. Während viele Radsportfans und die Rennleitung keinerlei Schuld bei Fred Wright sahen, mit dem Roglič kollidiert war, übte Team Jumbo Visma öffentlich Kritik an diesem. Teilnehmende Fahrer wiesen diese Kritik jedoch zurück und sahen die Schuld bei Roglič selbst. Dieser hätte den Sturz durch fehlerhaftes Fahren selbst verursacht.

Es bleibt abzuwarten, ob aus dem medial ausgetragenen Schlagabtausch Konsequenzen gezogen werden. Klar ist natürlich, dass alle Fahrer Stürze wie diesen vermeiden wollen, trotzdem aber auch auf Sieg fahren und deswegen Risikos eingehen müssen. Entsprechend wird das Thema Fair Play den Radsport wohl noch weiter beschäftigen.

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